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Die "Symphonie Nr. 8" ist ein Ausnahmewerk. Dies gilt zunächst, rein äußerlich, für ihre Besetzung, die mit dem Aufgebot von drei Chören und acht Solisten sowie einem Orchester von weit über einhundert Instrumentalisten wenige Ent ... więcej
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Die "Symphonie Nr. 8" ist ein Ausnahmewerk. Dies gilt zunächst, rein äußerlich, für ihre Besetzung, die mit dem Aufgebot von drei Chören und acht Solisten sowie einem Orchester von weit über einhundert Instrumentalisten wenige Entsprechungen in der Musikgeschichte kennt. Aus dieser Besetzung ergibt sich, als zweite Besonderheit, der durchweg instrumental-vokale Mischcharakter des Stücks: der prototypische Fall einer "Vokalsymphonie", die - so Mahler - "von Anfang bis zu Ende durchgesungen wird". Die dazu nötigen Textvorlagen beeinflussen wiederum den Aufbau in der Weise, dass die in der Symphonik vorherrschende Viersätzigkeit durch zwei kompositorisch stark divergierende "Teile" ersetzt wird. Und wie um die äußere Divergenz zu betonen, umfassen die Textvorlagen der beiden Teile mit dem Hymnus "Veni creator spiritus" und der Schlussszene aus Goethes Faust zwei Dichtungen, die nicht nur in unterschiedlichen Sprachen verfasst, sondern in ihrer Entstehung auch noch durch über tausend Jahre voneinander getrennt sind. Ein Werk der Extreme also - und ein Werk der Gegensätze. Doch scheint es, als hätten gerade diese Besonderheiten der Symphonie eine herausragende Stellung beschert und zu Mahlers Einschätzung beigetragen, dass mit der Symphonie Nr. 8 "das Größte" gelungen sei, "was ich gemacht [habe]". In sinniger Koinzidenz billigte er der Symphonie damit den gleichen Rang zu, wie ihn Goethe der Faust-Dichtung als seinem erklärten "Hauptgeschäft" zugestand. An der Überzeugung, dass die Symphonie Nr. 8 sein eigenes Opus summum sei, hielt Mahler unbeirrt fest, auch über die Entstehung des Spätwerks hinaus. (Christian Wildhagen)
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