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"Wenn jemand meint, die polnische Gesellschaft befinde sich in der Phase eines verstärkten Interesses an der Geschichte, hat er Recht. Wenn er dieses Interesse für einheitlich hält, irrt er. Die eigentliche Veränderung beruht nicht darauf, dass in Polen eine konservative Revolution stattgefunden hätte, sondern darauf, dass es zu einer Demokratisierung des Gedächtnisses gekommen ist. Und das heißt, dass das Gedächtnis in einem Prozess der Vervielfältigung befindlich ist, dass es statt nur einer Version der Vergangenheit eine wachsende Zahl solcher Versionen gibt. Mit unseren Erzählungen über Geschichtliches kämpfen wir um die Mitwirkung an der Gestaltung der Wirklichkeit. So hat die Demokratisierung den Krieg der Erinnerungen nach sich gezogen. An diesem Krieg nehmen wir alle teil."§(Przemys aw Czapli ski)§"Es stellt sich die Frage, welche kulturelle Position Berlin zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung einnimmt. Waren der Optimismus und die hohen Erwartungen, die in den Menschen nach dem Mauerfall aufkeimten, auch aus unserer polnischen Perspektive, berechtigt oder aber zu übertrieben und ohne reellen Rückhalt? Eine spontane Antwort, die mir die Feder diktiert, lautet: ja, und nochmals ja, aber vieles liegt noch vor uns."§(Nawojka Cie li ska-Lobkowicz)§"Damit schließt sich der Kreis. Intellektuelle und Künstler sammeln Unterschriften und schreiben Protestbriefe, sie gründen Komitees zur Verteidigung der Kultur, diskutieren Gesetzesentwürfe und wirken in Gesellschaften oder Bürgerinitiativen mit. Die Nachwendezeit, in der sie schwiegen, um die Errichtung einer neuen Wirtschaftsordnung nicht zu gefährden, ist eindeutig vorbei." §(Anna Nasi owska)
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